Service
24.10.24
Julian Thomas
Service

MOVE Temperatur- und Aufheizperformance

Wir stellen unser Testverfahren für die Temperaturmessung am Beispiel der MOVE vor.

Ein wesentlicher Punkt beim Aufheizen einer Maschine ist das schnelle Erreichen der Betriebstemperatur. Für uns bedeutet dies, dass der Kessel, die Brühgruppe und auch der Siebträger vollständig durchgeheizt sind. Um dies zu gewährleisten, haben wir im letzten Jahr den „Fast Heat Up“-Modus in unseren Einkreisern und Dualboilern eingeführt. Dabei wird das System gezielt überhitzt und anschließend mit einem Flush abgekühlt, um alle relevanten Bauteile zu erwärmen. Die Dauer des Spülens hängt von Faktoren wie der Kesselgröße und der Förderleistung der Pumpe ab und ist auf den im Lieferumfang enthaltenen Siebträger der Maschine ausgelegt. Das Ziel des „Fast Heat Up“ ist es, die Brühtemperatur so schnell wie möglich in den eingestellten Temperaturbereich zu bringen (bei der MOVE 85 – 99°C).

Der Siebträger ist dabei das kritischste Element, da die Wärmeübertragung hier am längsten dauert. Aus diesem Grund haben wir uns bei der MOVE entschieden, die Masse des Siebträgers zu reduzieren (Vergleich: Standard-Siebträgerkopf mit Zweierauslauf: 417g, neuer bodenloser Siebträger: 290g).
Bei der MOVE beträgt die Flush-Dauer für das Aufheizen des Systems bzw. das Ausspülen des durch den „Fast Heat Up“ zu heißen Wassers aus dem Kessel zehn Sekunden. Dabei ist es wichtig, den Siebträger durch das ausströmende Wasser der Brühgruppe zu erwärmen. Diese Dauer wurde speziell auf die Verwendung des bodenlosen Siebträgers mit Silikoneinsatz ausgelegt.

Für die Messung der Brühtemperatur verwenden wir Test-Siebträger, die den Ablauf einer Espressoextraktion so realistisch wie möglich simulieren (Durchflussgeschwindigkeit und Dauer). Allerdings unterscheiden sich diese Test-Siebträger von den „normalen“ Siebträgern, insbesondere in ihrer Masse. Wir nutzen einen Tech-Up-Siebträger von DVG (für Temperaturtests ohne angeschlossenes Manometer). Inklusive Griff wiegt dieser Testsiebträger etwa 680g, während der bodenlose MOVE-Siebträger (ebenfalls inklusive Griff) 430g. Leider lassen sich die Siebträgerköpfe nicht direkt vergleichen, da der Griff des Testsiebträgers fest montiert ist.

Dieser Masseunterschied hat direkte Auswirkungen auf die gemessene Temperaturperformance der MOVE. Da wir uns auf den Zeitpunkt konzentrieren, an dem die Maschine frühestens bereit ist, einen Espresso bei der gewünschten bzw. eingestellten Temperatur zu extrahieren, spielt die Temperatur des Siebträgers bzw. des verwendeten Messsensors/Messsiebträgers eine entscheidende Rolle. Unsere Maschinen benötigen dank des „Fast Heat Up“-Modus, je nach Modell, zwischen 6 und 11 Minuten zum Aufheizen.

Für die PROFITEC MOVE geben wir eine Aufheizzeit von etwa 9 Minuten an.

Während bei früheren Modellen eine Flush-Dauer von 20 Sekunden ausreichte, um sowohl den normalen Siebträger als auch den Testsiebträger vollständig aufzuheizen, reichen die 10 Sekunden der MOVE hierfür nicht mehr aus. Durch die reduzierte Masse des neuen bodenlosen Siebträgers wird dieser durch den 10-Sekunden-Flush auf Betriebstemperatur gebracht. Beim Testsiebträger, der 250g schwerer ist, reichen diese 10 Sekunden nicht aus, und das anschließende Messen liefert aufgrund eines zu kalten Messgeräts verfälschte Ergebnisse.

Aus diesem Grund haben wir beschlossen, die Temperaturmessungen nach dem Aufheizen der Maschine mit einem vollständig durchgeheizten Test-Siebträger durchzuführen, um vergleichbare Ergebnisse zu erzielen.

Nachfolgend haben wir ein exemplarisches Video verlinkt, das unser Testverfahren zeigt:

>>Testverfahren